Jeder Praktizierende kennt das Problem, dass er immer und immer wieder aus seinen Erleuchtungserfahrungen herausfällt. Manchmal ist man so entmutigt, dass man die Übungen ganz einstellt und sich frustriert vom Weg zur Erleuchtung abwendet. Die Erklärungen, die man dann immer hört, sprechen davon, dass man halt noch nicht so weit ist, man also die Erleuchtung noch nicht dauerhaft aufrechtherhalten kann.
Das hat dann verschiedene Gründe und alles klingt sehr überzeugend und logisch. Trotzdem enttäuscht es einen, denn die tollen Erfahrungen, die man nach langen Retreats oder Meditationskursen macht, sind einfach so toll, dass man am Liebsten nicht mehr auf sie verzichten möchte.
Ich musste diese Erfahrung auch sehr oft machen und war froh, als ich endlich erkannt hatte, woran das wirklich liegt.
Ich hatte mich bisher immer als Opfer gesehen und akzeptiert, dass ich halt noch nicht so weit war. So waren viele Jahre vergangen, bis ich erkannte, dass ich der Schöpfer meines Lebens bin. So wagte ich mich eines Tages an die Hypothese, dass ich auch der Verhinderer meiner eigenen Erleuchtung bin. Ich untersuchte die Idee, dass ich selbst meine Erleuchtungserfahrungen beende, weil ich sie aus irgendeinem mir unbekanntem Grund nicht dauerhaft behalten will.
Die Erleuchtung verfolgt mich, aber ich bin schneller, frotzelte ich damals herum.
Nachdem ich das akzeptiert hatte, tauchten die wahren Gründe auf, so dass ich sie bearbeiten konnte, und nicht mehr vor der Erleuchtung davon laufen musste. So blieb sie nach einiger Zeit einfach.
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