Meditation führt einen nicht zur Erleuchtung. Auch nicht, wenn man sie 30 Jahre lang ausübt. Dabei ist es egal welche Art der Meditation man ausübt.
Das klingt entmutigend, vielleicht auch negativ, soll es aber gar nicht sein.
Meditation ermöglicht einen Einblick in den Zustand der Erleuchtung. Kürzer oder länger, aber immer nur einen Einblick. Nach einer gewissen Zeit fällt man wieder heraus. Aber es bleibt ein Vorgeschmack zurück, der einen motivieren kann, weiterzumachen, weiterzugehen auf dem Weg zur Erleuchtung.
Mir ist klar, dass ich hier eine jahrtausendalte Tradition angreife, und das muss auch dringend getan werden.
Wenn die verschiedenen Meditationstechniken zur Erleuchtung führen würden, hätte wir heute viele Millionen erleuchtete Menschen auf der Welt herumlaufen. Das ist aber nicht so, und jeder, der sich einmal die Mühe gemacht hat, viele Jahre oder sogar Jahrzehnte zu meditieren, weiß wovon ich spreche.
Der Sinn und Zweck von Meditation ist es, Erleuchtung für einen kurzen Moment zu erleben.
Sie macht das, indem sie den Geist, der unaufhörlich Gedanken im Innenraum produziert und nicht zur Ruhe kommen will, aufs Glatteis führt, wo er dann ausrutscht und in die Erleuchtung fällt. Für einen kurzen Moment, denn er steht wieder auf. Das kann der Geist gut. Dafür haben wir ihn uns gemacht.
Ja, wir haben ihn uns gemacht. Jeder für sich auf seine eigene Art. Aus ganz bestimmten Gründen heraus, auf ganz bestimmte Ziele hin. Und solange wir da nicht ansetzen, steht der Geist immer wieder auf.
Denn wir wollen es so. Es ist unsere ureigene Entscheidung. Nur wenn es uns gelingt, diese Entscheidung rückgängig zu machen, hört der Geist auf, immer und immer wieder aufzustehen, weil wir ihn dann nicht mehr brauchen. Er ist dann überflüssig und verliert seine Existenzberechtigung.
Erst dann wird die Erfahrung der Erleuchtung zu einem Seins-Zustand, zu einem Dauerzustand.
Durch Meditation erkennt man das Ziel, man ist motiviert weiter zu gehen auf dem Pfad. Und das ist der Sinn von Meditation. Sie ist eine tolle Technik zur Selbstmotivation, denn man hat nicht immer einen erleuchteten Meister um sich, der einen durch sein reines Dasein vorantreibt.
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