Alle Praktizierende, die in der Erfahrung der Inneren Stille
verankert sind, kennen das Phänomen, dass eine Vielzahl von Impulsen aus
der Stille aufsteigen. Das können Gedanken oder Bilder und Erinnerungen
sein, Gefühle und körperliche Empfindungen.
Die
Anweisung lautet dann oft, dass man nicht danach "greifen" soll und
nichts damit machen soll, weil dieses Machen dann wieder eine
Identifikation darstellt. Man wäre dann identifiziert mit dem Impuls,
was wiederum eine Ego-Struktur erzeugen würde.
Ich habe
bei meinen Untersuchungen festgestellt, dass es manchmal ganz gut ist,
seine Aufmerksamkeit darauf zu legen. Nämlich dann, wenn man merkt,
dass man gewohnheitsmäßig danach greift. Denn speziell diese Impulse sind es, die uns aus der Inneren Stille herausholen und verhindern, dass wir sie in der Aktivität aufrechterhalten können.
Das ist ein sehr wichtiger Fakt, der ein grundlegendes Funktionsprinzip der menschlichen Psyche beschreibt. Impulse, die wir gewohnheitsmäßig
selbst erzeugen und dann abgreifen, lassen sich nicht allein durch die
Innere Stille stoppen und auflösen. Weil die Entscheidung vorher
rückgängig gemacht werden muss, die dazu geführt hat, dass wir wie in
einem unbewussten Wiederholungszwang immer und immer wieder diese
Impulse erzeugen und abgreifen. Wir stecken mit dem Ego immer schon
vorher drin, bevor wir automatisch nach den Impulsen greifen. Wir merken
das nur nicht. Das Ego trickst uns aus und versteckt diese Entscheidung
vor uns.
Da dies ein sehr subtiler Vorgang in den
tiefsten Schichten des menschlichen Bewusstseins ist, übersehen dies
viele Sucher. Auch wenn sie sehr fortgeschritten sind.
Die Anweisung, dies einfach in der Inneren Stille
auszusitzen, funktioniert nicht, wie viele Sucher bestätigen können.
Die Erfahrung zeigt, dass wir unbewusst immer und immer wieder neue
Impulse in der Stille auftauchen lassen, die dann die Innere Ruhe im Alltag stören.
Das
Einzige, das wirklich hilft, ist die Aufmerksamkeit aus der Stille
heraus auf den Impuls zu legen, egal ob es ein Gedanke, ein Gefühl oder
eine körperliche Sensation ist, und ihm ein OK zu geben. Dann und
wirklich erst dann, kann man das Spiel des Ego erkennen und anhalten.
Und dieses Verfahren habe ich die Praxis der Inneren Stille
genannt, weil sie die letzten unbewussten Reste des Egos auslöscht, mit
denen wir unsere Realisation aktiv verhindern. Von alleine geschieht das
leider auch in Jahren und Jahrzehnten der Meditation nicht.
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