Mittwoch, 16. April 2014

Gefühle, Stimmungen und Erleuchtung

Der richtige Umgang mit sich selbst ist gewährleistet, wenn man sich immer seiner eigenen Gefühle bewusst ist und sich darauf ein OK gibt, sie also unter allen Umständen annehmen kann.

Das Wahrnehmen der eigenen Gefühle und Empfindungen des Körpers ist ungeheuer wichtig für unseren Fortschritt auf dem Weg zur Erleuchtung.

Häufig sind wir uns nur der Stimmung bewusst, in der wir uns gerade befinden, und wenn die gut ist, scheint alles in Ordnung zu sein, wenn sie schlecht ist, gehen wir schnell in irgendeine Aktivität hinein, von der wir wissen oder annehmen, dass sie unsere Stimmung wieder aufbessert.

Wer wirklich tief in seinen eigenen Gefühlen ruht, weiß, dass es einen gravierenden Unterschied zwischen Stimmungen und echten Gefühlen gibt.

Nur in echten Gefühlen kann man so richtig tief drin sein und dadurch das Gefühl haben, dass man in ihnen ruht. Mit Stimmungen geht das nicht, weil sie immer künstlich erzeugt sind und ursprünglich nur der Stimulation dienten um möglichst schnell aus bedrohlichen Situationen herauszukommen, also eine Art Stressreaktion des Nervensystem und des Körpers sind.

Leider haben wir es uns angewöhnt keine Unterscheidung zwischen Stimmungen, körperlichen Empfindungen und Gefühlen zu machen. Wir werfen das alles in eine Topf und nennen es Gefühle oder Emotionen. Und da Gefühle in unserer Kultur eher für Verwirrung statt für Klarheit sorgen, legen wir nicht so einen großen Wert darauf. Wir empfinden sie oft als trügerisch und wollen sie deshalb nicht als Wegweiser für unser Leben nehmen. Der klare Verstand scheint uns da die bessere Wahl zu sein und so ist das Wissen um die menschlichen Gefühle und die Empathie immer mehr verloren gegangen.
Wenn wir den Wert der Gefühle wieder entdecken, bekommen wir das Wissen um unsere untrügliche Intuition zurück. Wir lernen dann zu unterscheiden zwischen echten Gefühlen, die im Hier und Jetzt stattfinden und erinnerten Gefühlen, die wir aus der Vergangenheit mit uns herumschleppen. Wir können merken, ob eine Situation gut für uns ist, oder schlecht. Ein Mensch uns wirklich gut tut, oder uns nur in eine vorübergehende Stimmung versetzt. Ob das, was wir gerade essen uns auf Dauer gesund erhält oder nur eine kurzfristige Lust befriedigt.

Wenn wir das alles wieder gelernt haben, können wir schrittweise immer größere Gefühle in uns aushalten und erleben und in ihnen in Ruhe bleiben. Denn viele Gefühle haben wir uns schon in der Kindheit abgewöhnt weil sie uns als zu schmerzhaft erschienen, und wir der Meinung waren, dass wir sie nicht aushalten können, und es deshalb besser sei, sie zu unterdrücken.

Wenn wir endlich wieder unser volles Gefühlspotential entfaltet haben, werden wir in einer perfekten Verbindung zu unserem Körper leben. Wir werden das erste Mal das Gefühl haben, dass wir vollständig in unserem Körper inkarniert sind, weil wir keine Angst mehr haben vor all den Gefühlen, die mit den unzähligen Wahrnehmungen zusammenhängen, die uns unser Körper in jeder Sekunde schenkt.

Unsere Gefühle sind die Sprache, die unseren Körper mit unserem Geist verbindet.

Der Raum in dem wir innerlich leben teilt sich in 3 Sphären. Den körperlichen Raum, den Raum in dem die Gefühle sind und den mentalen Raum, der unseren Geist mit allen Gedanken und Bildern enthält. Das kann jeder in sich feststellen, wenn er die Aufmerksamkeit nach Innen richtet auf den Körper, die Gefühle und die Gedanken und Bilder.

Unsere Gefühle sind die Sprache, durch die sich unser Körper dem Geist verständlich macht und umgekehrt.

Wir wüssten sonst gar nicht was im jeweils anderen Raum vor sich geht. Alle drei Räume und ihre Inhalte sind miteinander verbunden. Ein Gedanke im mentalen Raum erzeugt automatisch ein Gefühl im Gefühlsraum und eine körperliche Empfindung im Körper. Und umgekehrt. Egal in welchem Raum etwas geschieht, immer und unter allen Umständen gibt es auch eine Aktivität in den beiden anderen Räumen. Das kann jeder in sich überprüfen, wenn er seine Aufmerksamkeit nach Innen lenkt.

Wenn wir uns unserer Gefühle nicht mehr bewusst sind, brechen wir die Kommunikation zwischen Körper und Geist ab, die bewusste Verbindung geht verloren, weil die Gefühle die Sprache sind in der sich Körper und Geist unterhalten.

Leider leben viele Menschen in solch einer abgespaltenen Art und Weise, sind sich ihrer Gefühle nicht bewusst, weil sie sie verdrängen und in ihrer natürlichen Intensität einschränken und rutschen dadurch in Krankheiten, die sie nicht mehr im Griff haben, weil der Körper sich nur in der Einheit selbst helfen kann. Diese Einheit von Körper, Gefühl und Geist ist die absolute Voraussetzung nicht nur für Gesundheit, sondern auch für Erleuchtung. Solange sie nicht wieder hergestellt ist, gibt es keinen dauerhaften Aufenthalt in einem höheren Bewusstseinszustand. Man wird immer wieder zurückgeholt, damit man sich um die Herstellung dieser Einheit kümmern kann.

Da das mit einiger innerer Arbeit verbunden ist, wünschen sich natürlich viele suchende Menschen einen schnelleren Weg, eine Abkürzung auf dem Weg zur Erleuchtung. Und viele kürzen sich den Weg dadurch ab, dass sie sehr einseitige und extreme Formen der Meditation und andere geistige und körperliche Übungen machen. Aber immer fallen sie wieder aus ihren hohen Bewusstseinszuständen heraus. Die Ganzheit des Lebens lässt sich nun einmal nicht überlisten. Wir müssen erst richtig Menschen werden und sein, bevor wir diesen Zustand transzendieren können und uns zu höheren Sphären aufschwingen können.

So ist das. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, weil ich das alles über Jahre und Jahrzehnte mit Erfolg ausprobiert habe.

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