Mittwoch, 16. April 2014

Die 3 Stufen der Erleuchtung

Es gibt im Grunde genommen drei große Phasen, die man durchmacht, auf dem Weg zur Erleuchtung.
Die erste Phase dient dem Entdecken der inneren Stille. Die zweite dem Aufrechterhalten der inneren Stille und die dritte Phase der Integration der inneren Stille in der Aktivität.
Jede Phase hat ihre eigenen Aufgaben, die man bewältigen muss, und jede Phase ist mit einem Paradigmenwechsel verbunden. Wenn man dazu nicht bereit ist, bleibt man in den einzelnen Phasen stecken.
Die Phase, wo man die innere Stille noch nicht entdeckt hat, ist die Zeit unseres "normalen" Lebens. Wir sind innerhalb unserer materialistischen Kultur völlig auf die Außenwelt konzentriert und nehmen unser Inneres nur halb bewusst war. Das Innere mit seiner unendlichen Fülle wird nicht als gleichwertig mit der Außenwelt wahrgenommen. Außen ist die Realität, Innen ist nur eine Ansammlung von Gedanken und immer wiederkehrenden Stimmungen, die alle als subjektiv empfunden werden und deshalb keine objektive Realität sind. In der Außenwelt spielt sich das ab, was wir Realität nennen, in der Innenwelt erscheint unsere persönliche Reaktion darauf.

Wenn wir im Laufe unserer Entwicklung immer mehr uns selbst bemerken und wahrnehmen, entdecken wir langsam diesen Bereich der Stille in uns, der uns durch seine Offensichtlichkeit quasi objektiv daherkommt. Die Erfahrung dieser inneren Stille erzeugt einen so starken Eindruck in uns selbst, dass wir immer wieder dahin zurückkehren, ob wir wollen oder nicht. Diese erste Phase wird immer wieder als eine Art Erwachen erlebt und von vielen Menschen so beschrieben. Da wir diese Erfahrung nicht mehr abschütteln oder vergessen können, betreten wir die zweite Phase der Erleuchtung. Unser Weltbild ändert sich, weil wir quasi eine neue Objektivität in uns selbst entdeckt haben, die erstmal keinen direkten Bezug zur Außenwelt hat. Wir erleben uns in einer Art Zweiheit. Ein Teil der Realiät steckt in uns, der andere im Außen. Die Dualität (dvaita) ist geboren.

Die nächste Phase unserer Entwicklung findet hauptsächlich im Inneren statt, weil wir anfangen diese innere Stille in uns als das zu erkennen, was wir im Eigentlichen sind. Bisher dachten wir immer, wir sind unsere Gedanken und Stimmungen, jetzt merken wir, dass wir in Wirklichkeit dieser riesige Raum innerer Stille sind, und all unsere Gedanken, Stimmungen und Wahrnehmungen spielen sich nur innerhalb dieses Raumes ab.

Wir fangen an, uns an die Erfahrung dieser inneren Stille zu gewöhnen. Sie wird uns mehr und mehr zu unserer zweiten Natur. Wenn wir ganz bei uns sind, verweilen wir in dieser inneren Stille, wenn wir außer uns sind, befinden wir uns im normalen Leben, in der gewohnten Realätät, die wir mit allen anderen teilen. Je mehr wir uns während dieser zweiten Phase der Erleuchtung an diese innere Stille gewöhnen, indem wir immer wieder dorthin zurückkehren, umso mehr entsteht in uns das Gefühl, dass eine neue, echte, feste Realität entsteht, die unzweifelhaft genau so real ist, wie die Realität, die wir im Außen erfahren. Ja, es geht dann sogar soweit, dass wir merken, dass diese innere Stille zu einem echten Seinszustand wird. Wenn das erreicht ist, sind wir am Ziel der zweiten Stufe angekommen, weil dieser Seinszustand der inneren Stille von uns stärker wahrgenommen und empfunden wird, als die Realität im Außen. Wir sind dann der festen Überzeugung, dass diese innere Stille, dieses SEIN, mehr und sicherer Realität ist, als das, was wir im Außen erfahren. Das Außen fängt an uns als Traum. als Projektion unseres Inneren zu erscheinen, und dann ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir in die dritte Phase der Erleuchtung eintreten und unser Weltbild wieder eine Änderung erfährt.

Wir fangen an aus unserem inneren SEIN, aus dieser direkt erfahrbaren Realität heraus wieder in die Außenwelt hinauszutreten, aber ohne das innere SEIN zu verlassen. Es bleibt als innere Erfahrung, als Seinszustand, immer erhalten. Am Anfang wechseln wir die Perspektive noch, wir pendeln immer hin und her zwischen beiden Erfahrungen, bis dann das Sein zur dominierenden Erfahrung auch beim Handeln in der Außenwelt wird. Dann ist das Ziel der dritten Stufe erreicht, und wir können sagen, dass wir erleuchtet sind.

Natürlich geht unsere Entwicklung dann noch weiter...

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