Samstag, 30. Juli 2011

Wunscherfüllung

Ist das eigentlich jedem bewusst, dass man Wünsche nicht nach Außen, sondern nach Innen tragen muss, damit sie in Erfüllung gehen? Das man sie mitnehmen muss in den Bereich der Existenz, aus dem alles entsteht, dem SEIN im tiefsten Inneren?
Da unser wahres Selbst dort zu Hause ist, haben wir einen Zutritt zu diesem absoluten Bereich der Existenz. Was dorthin mitgenommen wird in tiefer Meditation, geht spontan und ohne Anstrengung in Erfüllung. Und wenn ein Wunsch mal so richtig egoistisch ist, löst er sich dort einfach in Wohlgefallen auf und kann somit keinen Schaden anrichten.
Für erleuchtete Menschen, die dieses SEIN im täglichen Leben realisiert haben, geschieht auf diese Weise die spontane Wunscherfüllung über die in Esoterik-Kreisen so viel geredet wird.

Freitag, 15. Juli 2011

Der Schockzustand des Unterbewusstseins

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Unterbewusstsein so eine Art psychischen Schockzustand des menschlichen Bewusstseins darstellt. So hat es sich für mich immer angefühlt.

Vorweg gesagt: Gegen die körperlichen Folgen hilft Entspannung, gegen die falschen mentalen Schlussfolgerungen hilft nur Aufarbeitung, und erst dann lösen sich die damit einhergehenden emotionalen Probleme.

Am Anfang meiner Beschäftigung mit diesem Thema dachte ich, dass Entspannung allein ausreichen würde, um alle Folgen dieses Schockzustandes aufzulösen. Später erkannte ich, dass das nicht funktioniert. Das Unterbewusstsein verschwindet nicht durch Entspannung.

In der Regel folgt einem schockierenden Erlebnis immer eine negative mentale Bewertung und der folgt dann eine negative emotionale Reaktion. Und die beiden lassen sich unter keinen Umständen nur durch reine Entspannung rückgängig machen.

Ich denke, dass viele Menschen, die Yoga, Meditation und Advaita machen, das nicht berücksichtigen.

Schockierende Erlebnisse laufen so schnell und gewaltig ab, dass unsere mentale und emotionale Intelligenz mit der gleichzeitigen Verarbeitung überfordert ist. Das kann erst später geschehen.

Bei körperlichen Erlebnissen übernimmt eine Art körperliches Selbst für einen kurzen Moment die Kontrolle und drängt die beiden anderen inneren Instanzen in den Hintergrund. Nur ganz selten gelingt es einem, in Schrecksekunden den inneren Beobachter aufrechtzuerhalten und das Geschehen wie einen Film in Zeitlupe ablaufen zu lassen. In dem Fall findet keine Verdrängung statt.

In allen anderen Fälle muss die Aufarbeitung durch erneute Bewusstmachung später erfolgen, um die verdrängten Inhalte aus dem Unterbewusstsein zu befreien.

Bei körperlichen Erlebnissen (Un- und Überfälle usw.) ist dieser Ablauf leicht nachvollziehbar. Schwieriger wird es eher bei emotionalen und mentalen Schockerlebnissen.

Jemand verletzt einen gefühlsmäßig, oder zerstört das eigene Wertesystem. Auch das sind Schockerlebnisse, die auf Grund der Schnelligkeit des Erlebens ins Unterbewusstsein verdrängt werden, so dass eine Verarbeitung erst wieder später erfolgen kann.

Da wir Menschen im Laufe unseres Lebens mehrere solcher Erlebnisse durchmachen, baut sich das Neue auf dem Alten auf. Wir reagieren also nicht mehr unbelastet und frisch auf neue Erlebnisse, sondern erinnern uns unbewusst an ähnliche und gleiche Situationen, können dadurch aber schneller reagieren, weil wir das ja schon kennen.

So bilden sich unbewusste Verhaltens- und Reaktionsmuster heraus, die Teile unserer normalen Persönlichkeit werden. Wir sind dann halt so, und jeder ist anders.

Aber leider sind diese unbewussten Persönlichkeitsanteile nicht immer vorteilhaft. Immer wieder kann es vorkommen, dass wir quasi automatisch reagieren, und uns hinterher ärgern, weil die Folgen nicht vorteilhaft sind. Wir stehen uns selbst hilflos gegenüber, wir haben uns selbst nicht im Griff, und die Gefühle machen auch noch was sie wollen. Ich glaube, jeder kennt das.

Mit Entspannung allein kommt man da nicht weiter. Und die Erleuchtungserfahrungen helfen einem da auch nicht weiter. Die tauchen in der tiefen Meditation zwar auf, verschwinden dann aber schnell wieder, weil einmal gefasste mentale Bewertungen, die ins Unterbewusstsein abgeschoben wurden, sich nicht ohne eigenes Zutun auflösen können. Das gilt übrigens für jede Form von Bewertung - negative wie positive.

Wenn man seine Aufmerksamkeit auf die eigenen Gefühle und Stimmungen legt, erhält man Zutritt zum Unterbewusstsein und dort findet man den ganzen Bewertungsmüll, den man im Laufe seines Lebens angesammelt hat. Selbsterkenntnis heißt im ersten Schritt immer, sich dem zu stellen und damit aufzuräumen, damit man unbelastet und authentisch in jedem Moment leben, erfahren und reagieren kann.

Meditation kommt dann, in einem zweiten Schritt, zu seiner vollen Wirkung. Wenn der ganze Müll der Vergangenheit losgelassen ist, zeigt sie einem das wahre eigene Selbst und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Erleuchtung.

Meine Erfahrung ist, dass es keinen Abkürzungsweg oder Trick gibt sich an dieser inneren Arbeit vorbeizumogeln. Wenn doch, hätten wir schon Millionen von Erleuchtete in den letzten Jahrtausenden unter uns gehabt. Und das ist nicht so.