Freitag, 27. Mai 2011

Sex in der Einheit

Sexuelle Energie ist im körperlichen Raum das, was Liebe im Gefühls-Raum und Selbst-Vertrauen im mentalen Raum ist. Diese drei Räume sind für alle Menschen unmittelbar erfahrbar, die sich mit ihrer Aufmerksamkeit nach Innen richten. Und jeder Raum ist mit den anderen eng verzahnt und letztendlich eine Einheit. Diese Einheit ist das SELBST.

Es beginnt immer bei mir selbst oder anders formuliert in meinem SELBST.

Jeder Austausch mit anderen Menschen findet auf der mentalen Basis meines Selbstvertrauens statt, im Gefühl der Liebe und getragen von sexueller Energie.

Wenn ich genügend Selbstvertrauen habe, kann ich anderen vertrauen, ihnen mein Vertrauen schenken.

Wenn ich genügend Selbstliebe in mir trage, kann ich andere bedingungslos lieben, ihnen meine Liebe schenken.

Wenn ich genügend sexuelle Energie in meinem Körper spüre, kann ich Sex mit dem geliebten Menschen machen.

Es gibt jeweils einen inneren Aspekt und einen äußeren Aspekt dieser drei Phänomene.

Selbstvertrauen, Liebe und sexuelle Energie sind im Inneren untrennbar miteinander verbunden. Auch im Äußeren sind sie das, häufig wird aber so getan, als wären sie trennbar. So entsteht die Idee von Sex ohne Liebe.

Die Menschen haben vergessen, dass das gesunde Leben ein einziger "Dauer-Orgasmus" ist. Volles Selbstvertrauen, umfassende Selbstliebe, unbändige sexuelle Energie. Das ist der normale Alltag eines Erleuchteten und das ist das Geburtsrecht eines jeden Menschen.

In allen drei Räumen gibt es diese innerste Ebene und einen äußeren, zwischenmenschlichen, systemischen Aspekt.

Dieser vierte Raum, den wir Menschen beleben, der wir SIND,  ist der zwischenmenschliche Raum, der systemische Raum, der soziale Raum. Das sind nur verschiedene Ausdrücke für ein und dasselbe.

Auch dieser Raum ist untrennbar verküpft mit den drei inneren Räumen des Menschen. Auch hier gelten wieder die Gesetzmäßigkeiten der Einheit. Jede Bewegung, jede Anregung in dem einen Raum erzeugt auch eine Bewegung in den anderen.

Wir Menschen denken oft, dass wir selbst an unserer Hautgrenze enden. Alles was außerhalb dieser Grenze ist, empfinden wir in unserer Kultur als das Andere, oder den Anderen. Das ist eine willkürliche kulturelle Festlegung. Das ist nicht zwingend so und muss auch nicht so bleiben.

Denn in Wirklichkeit ist es so, dass wir Menschen auch dieser vierte Raum sind. In Einheit mit ihm sind. Ich bin auch DAS, dieser soziale, systemische Raum.

In diesem Raum treten Menschen auf der sozialen Ebene miteinander in Kontakt. Und in diesem Raum findet das statt, was in unserer Kultur und Gesellschaft Sex genannt wird. Es findet scheinbar getrennt und unabhängig von den anderen drei inneren Räumen der Existenz statt. Sex als reines Vergnügen, ohne Liebe, ohne Selbstvertrauen, ohne wirkliche eigene sexuelle Energie. Sex als von Außen, vom Anderen induziertes Vergnügen.

Ja, so leben wir unser Leben in unserer Kultur und Gesellschaft. Das geht, aber das ist noch nicht alles. Das Leben in Erleuchtung bietet weit mehr.

Der fünfte Raum, die kosmische Dimension der physikalischen, uns umgebenden Welt gehört auch zur Einheit des Lebens. Und auch da gilt das Gesetz der Einheit. Auch DAS bin ich...

Ich lebe anders, in dieser Einheit der fünf Existenzräume, mitten unter all den Menschen, die mit der inneren Entscheidung leben, das alles voneinander getrennt ist, mit der Meinung, dass das Leben nur in der äußersten Existenzebene lebenswert ist.

Sonntag, 22. Mai 2011

Menschen dürfen nicht zu Patienten gemacht werden.

Es gibt eine wichtige Unterscheidung, die ich hier darstellen möchte.

Der spirituelle Weg konfrontiert uns genauso mit unseren Traumata und unserer Vergangenheit, wie es ein normales materielles Leben auch tut. Wenn wir ein wirklich glückliches Leben leben wollen, kommen wir nicht darum herum, uns mit unserer Vergangenheit auseinanderzusetzen, und den Teil von uns aus der Vergangenheit zu befreien, den wir damals zurücklassen mussten, um den Anforderungen in der Familie, im Kindergarten und in der Schule gerecht zu werden.

Wenn wir unsere abgespaltenen Selbstanteile nicht befreien und in unser heutiges Selbst integrieren, werden wir immer das Gefühl haben, dass irgend etwas nicht stimmt und wir nicht wirklich zufrieden sein können mit uns selbst und immer etwas im Äußeren suchen müssen.

Wichtig ist es, dass wir uns klar machen, dass die Notwendigkeit für diese Aufarbeitung eine freiwillige Sache ist und nur von uns selbst kommen kann, und nur durch uns selbst getan werden kann. Niemand kann uns diese emotionale, mentale und körperliche Heilarbeit abnehmen. Und wir sollten niemals auf die Idee kommen, dass wir krank sind, nur weil wir den Weg noch nicht ganz geschafft haben.

Es gibt heutzutage so viele Therapien, die sich diesem Thema der Aufarbeitung der Kindheit verschrieben haben, und eine Menge Wahrheiten herausgefunden haben über die menschliche Psyche. Was sie aber alle falsch machen bei diesem Thema ist, dass sie diese Suche nach Ganzheit als Behandlung einer Krankheit ansehen. Das ist falsch, denn jeder Mensch, der die Zeit seiner Kindheit dadurch überlebt hat, dass er Erinnerungen und Erlebnisse verdrängt hat, also Teile von sich selbst abgespalten hat, ist ein Held. Denn er hat überlebt. Die Alternative wäre gewesen, dass er sich völlig aufgibt und stirbt.

Deshalb sehe ich das therapeutische Wissen als gut an, die Art und Weise wie es vermarktet und angewendet wird, wie es verkauft wird, und wie Menschen zu Patienten gemacht werden, als Fehler.
Es ist dadurch ein Psycho-Markt entstanden, der Menschen zu Kunden macht, indem sie entweder therapeutische Methoden kaufen müssen, oder Psychopharmaka, von denen sie abhängig werden wie von Drogen.

Der spirituelle Weg ist der sanfte und menschliche Weg der Heilung, da auf dem Weg zur Erleuchtung diese ganzen Traumata ans Tageslicht kommen. Der Mensch als Suchender sich aber nicht als kranken Patienten sehen muss..
 
Das ist ein ganz wichtiger Unterschied, der in unserer Kultur viel zu wenig beachtet wird.

Nicht-Erleuchtung ist keine Krankheit, sondern einfach ein anderer Bewusstseinszustand, in dem das innere Glück und die Liebe sich nicht vollständig entfalten konnten, weil man zu oft nicht den Zuspruch und die Liebe bekommen hat in der Kindheit, die man gebraucht hätte.

Jeder Mensch hat die Möglichkeit sich von diesen Mängeln zu befreien, wenn er erwachsen ist. Wenn er es nicht will und nicht macht, verzichtet er auf sein volles Potential als menschliches Wesen.

Unsere Kultur muss sich entwickeln zu mehr gegenseitiger Unterstützung auf diesem Weg der Ganzheit und Erleuchtung, und weg von der Idee, dass alles vermarktbare Krankheit ist.

Dienstag, 17. Mai 2011

Trauma und Erleuchtung

Ich hatte in meinem letzten Beitrag beschrieben wie wichtig es ist, dass wir unsere Traumata verarbeiten und im Hier und Jetzt ankommen, und wie wichtig das für unsere Erleuchtung ist.

Nach der Lektüre des Buches: Die Lust am Leben wieder entdecken von Jean C. Jenson wurde mir noch deutlicher klar, warum das so ist. Die Autorin beschreibt, dass wir im Grunde unbewusst in unserem kindlichen Bewusstsein ein Leben lang gefangen sind, wenn wir uns nicht von unseren Traumata lösen. Wir wissen oftmals gar nicht, wie unser erwachsenes Bewusstsein, also unser wahres Selbst, wie sie es nennt, aussieht, einfach weil wir es aufgrund unserer Traumata noch nie erfahren haben.

Und jetzt stelle man sich eine Erleuchtungserfahrung vor, die auf solch ein kindliches Bewusstsein trifft. Wie soll man das verarbeiten und einordnen? Wie soll man das integrieren ins tägliche Leben, wenn man sich noch im kindlichen Bewusstsein befindet? Das ist völlig unmöglich, und so fällt man wieder raus aus der Erfahrung dieses höheren Bewusstseinszustandes.

Solange nicht das erwachsene Selbst realisiert ist, bringt die ganze Erleuchtung nicht viel. Sie kommt mit ein bisschen Glück als kurzfristige Erfahrung und verschwindet dann genau so schnell wieder. Im täglichen Leben bleibt nicht viel davon übrig.

Ich denke, dass diese Erkenntnis so ziemlich alles an Meditationstradition in Frage stellt, denn mit dem Thema Trauma und Kindheitsbewusstsein hat sich noch keine spirituelle Tradition richtig beschäftigt. Und deshalb gibt es auch so wenig Erleuchtete auf der Welt nach all den tausenden Jahren der Suche.

Glaube und Hoffnung gibt es sehr viel, aber wenig echte Verwirklichung des Höchsten.

Also anfangen, weitermachen und nicht aufgeben, bis das große Ziel erreicht ist!

Schock und Trauma

Ich habe mir mal angeschaut, welche Ereignisse und Erfahrungen in der Vergangenheit mein Leben am nachhaltigsten beeinflusst haben.

Es waren immer die Schocks und Traumata, die ich erleben musste, und immer die Angst vor den Schocks und Traumata, die ich schon erlebt hatte. Und später dann die Angst vor dieser Angst.

Wobei man sich klar machen muss, dass für ein Kind schon ein einfacher Liebesentzug eine Morddrohung darstellen kann, mit den entsprechenden seelischen Konsequenzen. In diese Kategorie fallen deshalb sehr viele Erlebnisse in unserer Kindheit!

Ich gehe davon aus, dass wir wirklich alle von solchen Dingen belastet sind. Mit Ausnahme einiger weniger "Königskinder".

Viel Arbeit war es für mich, diese seelischen Tatsachen aus der Verdrängung zu befreien, die Angst vor der Angst und die Angst vor dem erlebten Traumata loszuwerden, und mit dem erlebten Horror ins Reine zu kommen.

Das war eine wirklich intensive und lohnende Arbeit.

Und ich habe gemerkt, dass das zum Erwachsenwerden dazu gehört.

Und bevor diese Arbeit nicht geleistet ist, klappts nicht mit der dauerhaften Erleuchtung.

Das Leben schickt einen immer wieder zurück, damit man diese Arbeit erledigt und zu Ende bringt. Dieser seelische "Müll" lässt sich nicht einfach wegmeditieren oder wegtranszendieren. Das Ego bleibt an einem kleben und taucht immer wieder auf.

Ich spreche da aus jahrzehntelanger Erfahrung.

Jeder, der in diesem Zusammenhang etwas Anderes erzählt, spricht aus Unwissenheit und will Euch einen Bären aufbinden. In der Regel leidet er selbst noch an solchen unverarbeiteten Dingen in seiner Seele.

Ich hatte mich auch lange, lange Zeit gegen diese einfache Wahrheit gewehrt. Mein Wunsch nach Erleuchtung war aber zum Glück stark genug, dass ich mich nicht davon habe abschrecken lassen, und eines Tages war es dann geschafft und ich bin mit dem Nichts und der Liebe und dem Bliss verschmolzen.